Hippo on tour

Hippo on tour

Samstag, 4. Februar 2012

02.+03.02.2012 Curacautin- Antuco

Sorry, aber wir waren gestern Abend zu fertig um einen Bericht zu schreiben. Deshalb gibt es heute einen
für zwei Tage, und ich hoffe alles "gut zu Blog" zu bringen.
Was antwortet wohl das Frauchen wenn der Mann fragt: was möchtest Du fahren? Langweilig über die Autobahn
oder toll durchs Gebirge, mit etwas Schotter?
 Na klar, das was nicht langweilig ist, ist die Devise.
Von Curacautin ging's erst mal bis Lanquimay über eine top Piste und toller Aussicht durch die Berge.
In diesem putzigen Städchen haben wir uns ein Lunch gegönnt!
Hamburger mit Steakfleisch und meiner neuesten Leidenschaft, Avocadosauce. Die gibt's hier
zu Hamburger & HotDogs, heißt dann Italian Style, und schmeckt echt lecker. (wie gut das war, zeigte sich
später)
Unsere Copec-Karte zeigte Schotter bis nach Troyo, dann einen weißen Strich über Nitro bis kurz vor Ralco.
Schon mal vorweg: traue niemals einer Strassenkarte von Südamerika !
Entlang an der "Uferpromenade" des Rio Bio-Bio ging es Schotter, wie gewohnt -mal schlecht mal recht.
Auf einmal ging die Piste links runter gut ausgebaut über den Rio Bio-Bio, geradeaus wurde die Piste schmal
und schlechter durch einen gerade mal 3 Meter breiten, ca 100 Meter langen und 5 Meter hohen Tunnel. Am
Ende des Tunnels war die Piste schon keine Piste mehr sondern Feldweg. OK, dann doch retour über die
Brücke, hat sich die Karte wohl geirrt, da hier keine Flußüberfahrt angegeben war. Aber, leider nach 10 km
wunderschöner Piste war Sackgasse. Eine Nachfrage beim letzten Haus ergab, doch durch den Tunnel nach Ralco.
Also U-Turn und das dritte mal durch den Tunnel. Ca 2 km später ein Gatter mit Schloß, UPPS? Ein kurzer
Walk zu dem benachbarten Häuschen ergab, die Dame schließt uns auf. Nur kurze Rückfrage ob wir einen
LKW fahren, wir nein, dann war für sie alles ok. Und Piste seih ok !!
Was jetzt folgte waren runde 20km Strecke die für den Hippo samt Gepäck eigentlich nicht befahrbar waren,
und wir haben keine Ahnung wie wir es geschafft haben. Gebraucht haben wir über 5 Stunden ! Es war keine
Piste sondern eher eine Motocrossstrecke mit steilen, ausgewaschenen Auf- und Abfahrten. Weichsandpassagen
und Anliegerkurven incl. Steinbrocken dazwischen. Tiefe Weichsandrinnen in den Steigungen und die Auf- und
Abfahrten waren ewig lang. Einzige Chance war Gas geben und beten, und das haben wir gemacht.
Endlich, nach ewiger Zeit das Ende der Privatstrasse, und wir waren im Glauben, dass wir es geschafft haben.
 Doch die Dame
mit Schlüsselgewalt wollte uns erst gar nicht durchlassen. Wir haben nur Spanisch verstanden,
eigentlich wollte sie uns klar machen, dass wir durch einen großen Fluß müssen und sie zweifel hatte daß wir
dies mit unserem Nilpferd schaffen. Dabei können Hippos schwimmen.
Wir haben uns dann doch durchgesetzt, weil zurück hätten wir nicht mehr gewollt und geschafft.
Dann ging es nochmals richtig rund, bergab mit vielen Steinen, Rinnen und Kurven.
Upps, ein Bach ! Zwar nicht breit aber eine ca. 40 cm hohe Stufe jeweils am Ein- und Ausgang des Baches.
Also, absteigen, den Bach mit Steinen aufschütten, und durch.
Weiter gings, dann ein paar gut befahrbare Bäche und Schlammlöcher, und schon wieder ein Bach. Diesmal tiefer
und breiter und genialerweise in der Ein- und Ausfahrt, diesmal eine Holzstufe. Da ging dann nix mehr außer
alles Gepäck abschnallen, Moped leicht machen, Hosen & Stiefel aus, und den Hippo mit den Goretex-Salomon-
Turnschuhen durchwuchten. Blöd nur, die Goretex waren gar nicht wasserdicht. (OK OK, geht auch nicht wenns von oben
reinläuft).
Wieder mit vollem Enthusiasmus aufgeschnallt, wobei uns kam, dass dies wohl nicht der große Rio gewesen
sein konnte. Aber er kam, schneller als gedacht, genau 500 Meter später lag der knapp 40 Meter breit vor uns.
Keine Brücke, kein nichts....
Der Vorteil von breiten Stellen im Fluß, sie sind meist nicht so tief. Also Hosen wieder aus, Goretex Schuhe
an und optimale Durchfahrtsstrecke prüfen. Wassertiefe war akzeptabel, etwas höher als Radnarbe, aber
ziemlich dicke rutschige Steine drin.
Also, wieder alles abschnallen, und auf einmal entdeckten wir einen Gaucho. Er kam uns durch den Fluß
entgegen. Und so haben wir ihn schnell überreden können unsere Gepäckrollen und die Klamotten mittels
Pferd über den Rio zu bringen. Nach 3 Ritten war er durch, unser Zeug drüben.
Wegen der dicken Steinbrocken war es sicherer den Hippo bei laufendem Motor und 1stem Gang durchzuschieben.
Die dicken Steine sieht man beim Fahren nämlich nicht und springen einem garantiert vors Vorderrad.
Auch das haben wir geschafft.
Wieder aufschnallen, und da es mittlerweile nach 19h war, ein Nachtlager suchen. Ab zu der Gendarmerie,
die können bestimmt helfen. Und so war es auch, sie schickten uns zu einem Bauern auf dessen Pferdekoppel
wir die Nacht incl. vier süßer Pferdies verbringen durften.
So ruhig der Tag, so laut die Nacht. Wir kamen uns vor wie bei Farm der Tiere. Vögel die die ganze Nacht
gekrischen haben, Kühe-Stiere die brüllten als wenn sie abgeschlachtet werden, und Hunde die auch noch
ihr Konzert dazu gaben. Egal, Ohrstöpsel rein, dann gehts.
Heute morgen um sieben der Schock, 4 Grad im Zelt, und draussen alles gefroren! Und tagsüber haben wir hier
locker 35 Grad !
Also Buff auf den Kopf, dicke Handschuhe an, und erst mal Tee kochen.
Bis wir den Tee getrunken hatten kam auch die Sonne zu uns. Und bei der Abfahrt waren es schon 25 Grad.
Auf gehts weiter Richtung Ralco. Wenn man glaubt das Elend hatte ein Ende, falsch gedacht.
Genau nach 1 km, der Hippo war noch nicht mal warm, wieder eine steile Auffahrt, wenigstens breiter, aber
irgendwie lief in der Mitte ein Bach runter und kaum zu glauben aber wahr, heute haben wir noch FeschFesch
dazu bekommen. Verbunden mit Wasser ist das die ideale Schmierseife. Zum Glück war die nasse Strecke nicht
allzu lang. Aber es ging weiter bergauf und FeschFesch immer tiefer. Spurrillen vom Feinsten , und wenn
man glaubt das schöne gleichmäßige FeschFesch am Rand (ohne Spurrillen) sei besser zu fahren, der täuscht sich.
So wie wir, und Plumps hats gemacht, und der Hippo und die Crew lag auf der Seite und streckten die
Beine in die Höhe. Aber ein Gutes hat FeschFesch, man fällt weich.
Danach habe ich an einigen Steigungen es vorgezogen zu Laufen, somit war der Hippo leichter fahrbar, soweit
man das fahren nennen konnte.
Fazit der Strecke, für eine leichte Einzylinderenduro ohne Sozia und Gepäck = megacool. Aber nur so !
So nach 20 km wurde die Piste dann zum Glück besser und es ging weiter bis kurz vor Ralco
und dort haben wir auch erst mitbekommen, dass wir in Guailai
genächtigt haben. Komisch auf der Copec Karte stellt sich das alles ganz anders da.
Wir sind jetzt schönen Asphalt bis nach Antuco gefahren und haben uns heute mal ein Cabana gegönnt!

Fotos haben wir von der Horrorstrecke kaum, da gab es leider keine Zeit und Muße dazu.
P.S. für nicht Insider, was ist FeschFesch? Sand in der Feinheit bzw. Konsitenz von Mehl. Staubt wunderbar und geht in alle Ritzen.
Training gegen meine Höhenangst

es raucht mal wieder

das Foto zeigt die Höllenstrecke kaum,
hier gibt es stein bergab

das erste Bächli mit abschnallen

wer sein Hippo liebt...

...der schiebt....

auch wenn Hippos angeblich

schwimmen können

Pferdekoppel als Nachtplatz

die Überraschung am Morgen

das Grauen hat ein Ende

2 Kommentare:

  1. unser Video kann die Länge der Flußdurchfahrt am Bio Bio vielleicht noch etwas besser verdeutlichen
    http://www.youtube.com/watch?v=SbnvxZo7FRw

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    1. Hi Axel, Ihr wart aber ganz schön mutig da durchzufahren ! Und es hat geklappt, aslo wird Mut doch belohnt ! Wir freuen uns schon Euch mal kennen zu lernen, lesen auch oft auf Eurer Homepage. Bei uns ist jetzt alles unter www.hippocrew.de gesammelt drin, Bis bald Mal, Grüße Moni

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