Hippo on tour

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Mittwoch, 18. Januar 2012

16.01.2012 Parque Nacional Lanin - 32km hinter Villa La Angostura

Nach einem sehr ereignisreichen Tag sitze ich jetzt 20 Meter vom Wasser des 55700 ha großen,
ehemaligen Gletschersees Lago Nahuel Huapi. Aber erst mal der Reihe nach...
Das Frühstück heute morgen in dem Nationalpark war unbeschreiblich schön, einer der schönsten
Campings die wir bis dato hatten. Zurück ging es dann über Junin nach San Martin de los Andes.
Diese 23 500-Seelen-Gemeinde liegt am Ufer des Lago Lacar und hat unserer Meinung nach definitiv
das Prädikat "St. Moritz von Argentinien" verdient. Hier ist es zwar super süß, aber auch super
touristisch und super voll. Der Urlaubsort schlechthin, und wir merken, je mehr wir nach Süden
kommen, desto "reicher" werden die Orte und die Menschen. Hier wirkt alles teilweise schon sehr
europäisch, und in St. Martin hätte sich mein Shoppingherz erweichen können. Hier gibt es alles
was Frau für die Kreditkarte nur kaufen kann. Aber wir sind ja schon vollbepackt, bei uns geht
kein Gramm mehr rein.
Nach einem kleinen Lunch am Ufer des Lagos ging es über die Routa 234 erst mal durch die Argentinische
Schweiz. Man kommt sich hier wirklich vor wie in der Schweiz.
Kühe-Berge-schöne Kurven-toller Asphalt- immer wieder
Seen und grüne Berge, hoch und runter. Ein Genuß für Fahrer und Sozia, trotz der 30 Gard am Himmel.
Und die sind für unsere Verhältnisse mittlerweile schon ganz schön kühl !
Nach ca 60-70 km fing der Schotter (gut zu fahren), und dann wurde es komisch. Immer mehr Staub in
der Luft, selbst die Bäume und Berge waren voller Staub. Und dann auf einmaml, nachdem wir in
dickem Staub verlassene Häuser sahen kam es uns: wir waren mitten in einem Vulkanaschefeld.
Heute vor genau 7 Monaten und 22 Tagen hat der Vulkan Puyenue hier Asche in rauen Menge gespuckt,
es ist gespenstisch. Wir merkten schnell wie es im Hals immer mehr kratzte und der Himmel
war eine Staubwolke. Ganz schlimm hat es den Ferienort Villa La Angostura (7500 Einwohner) erwischt.
Während Klaus tankte habe ich Empanadas gekauft und mich mit der Dame unterhalten. Der ganze Ort
liegt heute noch unter einer dicken Staubschicht, auf den Häusern teilweise 20 cm hoch. Zwar hilft
der Staat wo er kann, jedoch ist an normales Atmen hier nicht zu denken. Chile ist nur 32 km von hier
entfernt, das Dorf auf der chilenischen Seite ist heute noch unbewohnbar.
Die Stimmung in diesem ,ehemals süßen Ort, mit wunderschönen Holzhäuschen und Hosterias ist gespenstisch
und unheimlich, auch wenn die Menschen dort probieren ein normales Leben wieder zu führen.
Wir wollten nur schnell raus aus dem Smog, und wussten dass es Richtung Bariloche besser werden soll.
Wir sind ca 60 km nur durch die Vulkanasche gefahren, einfach nur raus.
Nach 32 km haben wir das erste Mal wieder richtig Luft holen können. Zwar ist hier auch noch alles
dunstig und staubig, aber wesentlich angenehmer.
Morgen geht es weiter Richtung Bariloche, bis zu unserem Ziel Fitz Roy/ Torres de Paine sind es noch
1200 km.
Übrigends hat sich heute Jorge Mutschler #471 der Dakar gemeldet. Er ist leider wegen Getriebeschaden
ausgeschieden, aber wir werden uns in Santigo vor unserem Abflug noch auf einen Grillabend treffen.
Wir freuen uns schon sehr darauf.
Kühlschrank und Spülmaschine in einem

Sonnenaufgang beim Zelt






die ersten Ascheberge

Vulkanasche statt 
Horror

und so liegt der Staub in der Luft

und auf den Dächern

unser Camping

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