Hippo on tour

Hippo on tour

Samstag, 28. Januar 2012

18.01.2012 Esquel - Rio Mayo

Geschichten vom Campingplatz: Der Camping in Esquel war ja schon ziemlich voll als wir ankamen. Es schien
als ging es noch anderen so wie uns, beide Tankstellen in Esquel waren leergekauft, und bis der Sprit kam
wurde es ziemlich spät. Und wo übernachtet man dann? Genau, in dem Camping gegenüber der Nafta, da sieht
man auch wenn der Sprit kommt. Hier gab es für jeden Parcellen um die 15qm², links und rechts neben uns
noch frei. Es kam eine chilenische Familie mit zwei Kids so um die 10 rum. Sehr nett und ruhig. Wir
sind abends noch tanken gegangen, ich habe die Berichte hochgeladen, und die Familie hatte ein Auge
auf unser Zelt. Wie wir zurückkamen war das Zelt der Familie auch aufgebaut, und was macht man dann ? Genau,
man nimmt Kreppklebeband und wickelt kleine weiße Fähnchen an die Zeltschnüre (damit keiner drüberfällt),
komisch...wir haben das nicht im Gepäck.
Zwei Minuten später kommt eine Sprühdose zum Einsatz....hähh??? In einem Zirkel von einem Meter Abstand wird
ein Kreis um das Zelt gesprüht....hähh??? Ah ja, scheinbar hatten wir fragenden Augen, jedenfalls wurde
uns mit Händen und Füßen dann erläutert, dies seih gegen Kriechviecher, ob wir auch möchten ? Nein Danke !
Erstaunlicherweise war der Camping sehr ruhig. Der Alt-Herrenclub gegenüber hat zwar noch etwas die
Gitarre malträtiert, aber das ist besser als Disco-Mucke zum einschlummern.
Heute morgen hat dann unser chilenischer Familienvater um kurz nach sieben allerdings Klavier- und Geigenmusik
aus dem Chile-Ländle aufgelegt...das war uns dann doch to much. Aber wir wurden zum Abschied geknuddelt und
uns alles Gute gewünscht.
Auf gings weiter Routa 40. Wir sind sage und schreibe 350km durch das Nichts gefahren. Einfach nichts,
nur Büsche und Pampa und das bis zum Horizont.
Upss, auf einmal Nandu's links, Notbremse - zurück- weg waren sie. Nach ein paar Kilometern das gleiche Spiel:
Emu's rechts, Notbremse- zurück- und weg waren sie. Und wieder ein paar Kilometer weiter: Nandu's! Strategie
geändert. Gewendet, vorbeigefahren. Moped hingestellt, angepirscht: weg waren sie...
Während wir uns dann gefrustet in die Klamtotten schwingten, ein Schrei von Klaus: ein Gürteltier !! (das
zweite auf dieser Reise) und schon hüpfte mein Mann in voller Montour incl. Helm mit der Kamera bewaffnet
dem Gürteltier hinterher, links - rechts- Haken schlagen - weil Gürteltiere wollen nicht fotografiert werden,
aber Pech gehabt: er hat seine Bilder im Kasten, und ich mich vor Lachen ausgeschüttet. Das gleiche
Schauspiel hatten wir kurz vor Patagonien auch schon, bei 43 Grad im Schatten. So, jetzt hat er 2x Gürtel-
tiere abgeschossen, ich dafür keins. Und Nandus haben wir beide nicht.
50km vor Rio Mayo leuchtete die Spritlampe....oh je, aber wir haben es bis hierher geschafft. Nur leider,
wie so oft, kein Sprit da, kommt erst heute abend. Eine Organisation hier, zum Wegwerfen.
So waren wir leider gezwungen uns in diesem Nest (im warsten Sinne des Wortes) eine Unterkunft zu suchen.
Camping sah zu aus, ok Hotel Ata-Taka - kein sicherer Platz für den Hippo. Und wie ich den Herrn dann
fragte was denn das Zimmer kostet, dreht er sich einfach um und geht. Ok: DU bekommst kein Geld von uns.
Nächstes Hotel: 20 Pesos pro Person ??? Das sind 2 Euro..Hippo sicher- aber das Zimmer, oh jehhhh das Bett war schon bis zum
Boden durchgelegen, nein Danke. Nächstes Hotel, das Etagenbad, na ja, das Zimmer na ja, der Preis : 160 Pesos !
Die spinnen die "Römer" , nicht mit uns, also nochmals durch den Ort. Und da kam der Campingplatzbesitzer
auf seinem MTB angeradelt, er wollte 30 Pesos pro Person, er bekommt jetzt 25 Pesos pro Person, und wir
sind bis dato die Einzigen auf dem schön sauberen Camping incl. angenehmen Bad.
Klaus hat eben den Luftfilter beim Hippo ausgebaut, gewaschen und per Föhn (Julio's Fön ist für alles gut)
getrocknet. Weil der Hippo trinkt mittlerweile 7,5L/100km, das ist etwas viel. Vielleicht hat ihn der
Vulkanstaub nach der Atacama den Rest gegeben. Mal sehen ob er sich jetzt mit weniger zufrieden gibt.
Sprit gibt es ja erst heut abend, also morgen weiter.
Ach ja, Planänderung. Nach der total langweiligen Fahrt heute durch die patagonische Pampa, und einen
Blick auf die Karte, haben wir mal wieder Planänderung gemacht.
Wir fahren nicht runter bis zum Fitz Roy, das währen noch gut 700 km, davon 600 km gleiche Strecke zurück,
und 500 km einfach wären Schotter. Den Stress wollen wir uns für die uns verbleibende Zeit nicht antun.
Außerdem, es gibt Leute die haben 3 Wochen da unten gesessen, und haben ihn wegen Nebel nicht gesehen.
Also fahren wir morgen über die Pampa Verdun Richtung Lago Buenos Aires und dann Richtung Grenze Chile Chito.
By the way, die "Müllhalden" an den Mariaschreinen sind keine Müllhaden. Einer Sage nach ist eine Heilige
in der Wüste am verdursten gewesen, hat aber ihr Kind noch an die Brust gelegt. Und so hat das Kind
überlebt. Mit den gefüllten Flaschen soll ebem dieser Sage gehuldigt werden, und wirklich, alle
Flaschen sind immer voll.

kein Müll, sondern die Huldigung der Sage

soweit der Schotter uns trägt

Patagonia

andere Sage, Huldigung des
Robin Hood von Argentinien

was Robin so alles braucht

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